Besuch meiner Familie

Nach langer Zeit kommt endlich mal wieder ein Blog von mir.

Ende März kam meine Familie zu Besuch. Dafür bin ich mit dem Bus 15 h nach Dar Es Salaam gereist, wo ich in einer Don Bosco Community untergekommen bin, habe dort zwei Kumpels von der Form 4 letzten Jahres getroffen und bin dann von dort mit dem Bajaji (Tuktuk) zum Hafen zur Fähre gefahren mit welcher ich nach Sansibar bin. Dort bin ich mit dem Pikipiki (Motorrad) zum Flughafen wo ich meine Familie begrüßt habe. Wir reisten nach Paje (im Osten von Sansibar) für zwei Nächte mit mega Strand und Gewürztour. Danach fuhrenwir noch eine Nacht nach Stonetown und von dort zur Prison Island, wo wir Riesenschildkröten und Pfaue bestauen und füttern konnten und dann gings mit dem Boot wieder zurück nach Stonetown. Am nächsten Tag bin ich mit meiner Familie mit der Fähre zurück aufs Festland und haben dann dort in Dar Es Salaam für zwei Nächte in der anderen Don Bosco Community mit gelebt. Es war richtig schön. Ich hab viele bekannte Gesichter wiedergesehen und wir waren bei den Morgen- und Abendgebeten und beim Gottesdienst dabei und haben gemeinsam gegessen. Tagsüber haben wir Bagamoyo besucht, welche die erste Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika und eines der bedeutensten Handelshäfen an der ostafrikanischen Küste war. Bagamoyo war eine der ersten Städte in Ostafrika. Sie war während der Kolonialzeit sehr wichtig, da sie Zentrum des Sklavenhandels, Geschäfte und für Missionare war. Ende des 18. Jahrhunderts wurde es Handelshafen für Elfenbein und Sklaven, die vom Hinterland aus den Regionen um Morogoro, den Tanganjikasee und Usambara herangeschafft und auf Boote nach Sansibar umgeladen wurden. Dies erklärt auch den heutigen Namen der Siedlung, denn Bagamoyo („Bwaga-Moyo“) bedeutet „Leg dein Herz nieder“ auf Swahili, weil die Sklaven, die auf Dhaus nach Sansibar verschleppt wurden, ihre Heimat niemals wiedersahen.

Dann ging unsere Reise mit dem Bus weiter nach Moshi, wo wir am Kilimandscharo wandern und die Ostertage verbracht haben. In Moshi haben wir ebenfalls in der Don Bosco Community gewohnt. Dort ist ein College in dem zur Zeit circa 40 Brothers Philosophie und Education studieren. Ganz besonders war für mich der Gottesdienst am Gründonnerstag mit Fußwaschung und anschließender Anbetung. Die Stimmung war wunderschön. Am Karfreitag wurde während dem Kreuzweg die Leidensgeschichte nicht nur gebetet, die Brothers haben das Leiden Jesu auch spielerisch untermalt.

Danach ging es in die zwei Stunden entfernte Stadt Arusha. Dort waren wir in einer wunderschönen Osternacht. An Weihnachten so wie Ostern ist es hier üblich, dass während den Gottesdiensten Taufen und Firmungen stattfinden. Daher ging der Gottesdienst 4 h und wir hatten 35 Taufen, 25 Firmungen und es haben sich sogar elf Paare das JA-Wort vor unsegegeben. Die Stimmung war richtig schön, es wurde viel gesungen und getanzt und obwohl die Messe in Kiswahili war konnte man die Osterfreude spüren. Am Ende wurde das Halleluja auf Kiswahili gesungen und wir wurden vom Pfarrer, Ende des Gottesdienstes, als Gäste herzlich begrüßt und willkommen geheißen, was mich sehr gefreut hat.

Am Nächsten Tag ging es für uns auf eine fünftägige Safari und den Nationalparks „Tarangire“, „Ngorongoro“ und „Serengeti“. Der eine ist beeindruckender als der andere und total verschieden. Ngorongoro, der tiefe riesige Krater mit einer Vielzahl an Tieren, wo wir auch den ersten Löwen dich an unserem Jeep gesehen haben. Es gab Knus, Zebras, Flamingos, Hippos, Gazellen, und viele mehr Tiere und Vögel.

Serengeti hat mit seiner Weite auf mich wie ein Meer aus Gras gewirkt. Es ist flach so weit das Auge reicht. Super beeindruckend. Dort gibt es auch die typischen Bäume, die Akazien. In Serengeti haben wir auch die Chance bekommen, die „Big five“ zu sehen, welche aus Löwe, Leopard, Nashorn, Elefant und Büffel bestehen. Es war ein mega Erlebnis. Wir haben sogar den König der Löwen gesehen.

Nach der Safari ging es mit kurzem Stopp am Victoriasee durch den Regen zu mir nach Hause nach Didia, wo ich meiner Familie für eine Woche den Ort zeigen konnte, den ich für dieses Jahr mein Zuhause nennen darf. Hier in Didia, in der Region Shinyanga, südlich vom Victoriasee ist die Don Bosco Secondary School. Meine Eltern und Geschwister haben sich richtig gut einbringen können. Mein Papa hat einige Klassen in deutscher Geschichte unterrichtet. Besonders Form 5 (vergleichbar mit der Kursstufe Klasse 11), die nächstes Jahr ihr A-Level schreiben. Mein Bruder hat mich in meinem Religionsunterricht unterstützt und ebenfalls eine ganze Unterrichtsstunde selber übernommen und auch meine Schwester hat bei einer anderen Freiwilligen im Unterricht mitgewirkt. Meine Familie hat mich zudem im Unterricht besucht, wofür ich sehr glücklich bin. Es war schön ihnen zeigen zu können, was ich hier so mache. Meine Geschwister halfen Mama Margret beim Mandazi (kleine aus Fett heraus gebackenen Küchle) zubereiten, wofür man den halben Tag braucht, denn es benötigt Zeit über 1000 Mandazi für die Schüler zum Frühstück vorzubereiten. Zudem haben sie in unserem Garten den Aspirants beim Gemüse anpflanzen geholfen. Nach der Schule nahmen natürlich auch alle an den Games teil und nach dem Duschen beteten wir gemeinsam den Rosenkranz mit den Jungs. Nach dem Evening Prayer aßen wir gemeinsam mit den drei Fathers, zwei Brothers und den anderen beiden Freiwilligen.

Wir sind natürlich auch nach Didia, wo wir einer meiner Lieblingsgerichte „Chipsi Mayai“ gegessen haben. Das sind Pommes in Omlett, was typischerweise mit Tomatensalat und Tomatensoße (Ketchup) gegessen wird. Ich hab meiner Familie Didia so wie die Nachbargemeinde Bugisi gezeigt. In einigen Shops gibt es Kitenge (Stoffe aus denen man sich Kleidung schneidern lassen kann), welche wir gekauft haben und zu meinem Schneider brachten. Er hat daraus für meine Mama und meine Schwestern ein Kleid, Rock, Hose und Tops gemacht. Mit meinem Tailor namens Mchekanakuku hatte wir super viel Spaß, da er nicht so gut englsich kann und ich nicht so gut Kiswahili. Daher besteht die Verständigung mit ihm aus Händen, Füßen und Googleüersetzer. Das klappt auch immer, denn die Kleidung sieht richtig gut aus und hat eine sehr sehr gute Qualität. Somit sind jetzt alle Frauen der Familie mit Kitengekleidung ausgestattet. Diese konnten wir auch direkt für Father Omondis Geburtstag tragen. Wir feierten seinen Geburtstag zusammen mit den Schwestern von Notre Dame, sowie am Tag vor der Abreise meiner Familie mit allen Schülern und Lehrern. Es gab wieder viele verschiedene Programmpunkte von den Schülern, was allen Freude gebracht hat. Wir haben viel getanzt, gelacht und die Zeit genossen.

Wir gingen auch nach Bugisi, wo uns Father Mariel (Priester in Bugisi) im Krankenhaus sowie in der Primary School herumgeführt hat. Im Krankenhaus hatten wir die Möglichkeit einige Räumlichkeiten und Patienten zu sehen, es wurde uns sogar der OP-Raum gezeigt, was sehr spannend war.

Nach drei Wochen gemeinsamer Zeit musste ich dann leider Abschied von meiner Familie nehmen. Ich bin sehr dankbar, dass sie mich hier in Tanzania besuchen kamen. Es war schön ihnen einen kleinen Einblick in mein Leben hier zu geben, die Orte zu besuchen, in die ich immer gerne wieder gehe, wie Moshi oder Dar Es Salaam. Geschichten und Erlebnisse teilen zu können und nach acht Monaten mal länger als bei einem Telefonat deutsch zu reden :)

Ich bin super dankbar für diese Zeit!

Danke! <3

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